Führung in disruptiven Zeiten und Praxis-Tipps für die Gestaltung unserer Lernumgebung

Unser vierteljährlicher DiaLogisch Praxis-Treff für die HR-Experten im Sensorik-Netzwerk ist als DeepDive in den virtuellen Raum gewandert. Kompakt, informativ und interaktiv – diese Charakteristika haben wir beibehalten. „Ambidextrie“ und die „Gestaltung von Lernumgebungen“ waren unsere Diskussionsthemen im März.

Ein Spagat für alle Unternehmen in einer Zeit der globalen Vernetzung und neuer Technologien: flexibel, entdeckungsfreudig und innovativ, aber zugleich stabil und effizient sein. „Ambidextrie“ lautet das Schlagwort bzw. auch aktueller Lösungsansatz in diesem Kontext. Mit Dr. Hans-Joachim Gergs, GfeO Gesellschaft für empirische Organisationsforschung mbH, warfen wir am 08. März 2021 einen Blick auf die Gestaltung ambidexter Organisationen. „Führung von Menschen wird hierbei anspruchsvoller, komplexer und vielschichtiger und gewinnt in einer Zeit der Disruption weiter an Bedeutung“, so Gergs, der seit mehr als 16 Jahren in verschiedenen Executive-MBA-Studiengängen der Business School der Technischen Universität München die Themen Change-Management und Organisationstheorie behandelt und als Lehrbeauftragter an der University of London und der Universität Heidelberg tätig ist. Ferner ist er seit zwei Jahren Partner der Gesellschaft für empirische Organisationsforschung (www.gfeo.eu), einer Ausgründung der Universität Regensburg.  Führung ist die Instanz, die im Spannungsfeld zwischen Stabilität  – Exploitation –  und Innovation  -Exploration –  das Unternehmensruder in der Hand und den Kurs stets im Auge behalten muss. Sein Tipp: „Betrachten Sie Exploration und Exploitation nicht als Gegensätze, sondern im Sinne von Ambidextrie als zwei sich gegenseitig bedingende Spannungspole. Es geht nicht darum die Spannungspole statisch auszubalancieren, sondern vielmehr darum, sie dynamisch und variabel zu fokussieren. Das ist die zentrale Rolle von Führung.“

„Think big, but act direct and small“

Am 15. März 2021 haben wir mit Jan Foelsing, New-Learning- und New-Work-Designer, Veränderungen in unseren Lernumgebungen in den Fokus genommen. In seinem Impuls beleuchtete er nicht nur den technischen Wandel von Learning-Management-Systemen (LMS) hin zu Learning-Experience-Plattformen (LXP).  Foelsing erforschte von 2013 bis 2021  der Hochschule Pforzheim moderne Lernformate sowie digital gestützte Zusammenarbeits-/Social-Collaboration-Tools als kollaborative Lernumgebungen. Seit 2014 ist er zudem als freier Berater, Speaker und im Start-up-Bereich tätig. Sein Ziel: die wirkungsstarke Verbindung von Arbeiten mit Lernen und Innovationen, eingebettet in eine sinnvolle digitale Unterstützung, voranzubringen. Seine Leidenschaft: neue Lern- und Arbeitswelten aktiv erkunden und mitgestalten. Learning by doing. „Think big, but act direct and small“, lautet daher seine Devise: auch mit vorhandenen Tools lassen sich offene,  kollaborative Lernumgebungen gestalten. Unser zweiter DeepDive zeigte ebenso: eine essentielle Rolle kommt den Führungskräften: Sie sind die Stellhebel, sie müssen Lernende  motivieren. Nicht anzupeilen sei eine Learning Experience, die auf eine möglichst lange Verweildauer in Lernsystemen abzielt, sondern vielmehr gelte es „das Lernen, immer dann, wenn es erforderlich ist“ zu ermöglichen.

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